2
Okt
2011

Tabasalu

Ich bin gestern abend hier in Tabasalu angekommen, wo ich nun die kommenden zwei Wochen verbringen werde. Nach Pärnu und noch mehr nach Saaremaa war es eine ziemliche Umstellung, als ich mit dem Bus nach Tallinn kam. So viel Licht, so viel Verkehr - und auf Saaremaa gibt es genau eine Ampel, und die nur vorübergehend einer Baustelle wegen. Estland ist dünn besiedelt, aber auf Saaremaa lebt man nochmal etwas abgeschiedener. Habe ich erwähnt, dass ich beim Hinfahren vom Bus aus einen Fuchs gesehen habe? Schätze, der ging grad dem Hasen Gutenacht sagen.
Naja, und nach Kuressaare und Naturgenuss und 4-Sterne-Hotel komme ich nach Tabasalu und Vorstadt und Gemeindewohnung. Wo ich wohne, wohnt sonst niemand, außer seine Wohnung ist abgebrannt oder andere Sonderfälle (Gastlehrer z.B.). Erster Stock im Wohnblock - sicher sind die anderen Wohnung schick renoviert, aber ich wohne hier in Sowjet-Ambiente. Aber es ist sauber und warm, ich habe zwei Balkone und jede Menge Platz - wos wuin's um den Preis?
Krista Savitsch, meine Kontaktlehrerin hier, hat mir Bettwäsche gebracht und ein bisschen Geschirr und was man sonst so braucht. Ich versuche, es bewohnt aussehen zu lassen - vielleicht wenn ich die Türen der anderen beiden, vollkommen leeren Schlafzimmer einfach zumache...? Na bitte, gleich besser.
Heute vormittag hat mich Krista erneut besucht, gemeinsam mit dem IT-Chef der Schule, der zwei Stöcke über mir wohnt. Er hat ermöglicht, dass ich nun das WLAN einer Nachbarin mitverwenden kann, selbstverständlich mit deren Einverständnis. Danach hat mir Krista den Supermarkt gezeigt und den Naturpark gleich daneben. Da geht man durch den Wald und plötzlich sieht man durch die Bäume das Meer. Dreißig Meter geht's runter, Steilküste, Kalksteinklippen und bewaldete Abhänge. Über Stufen geht's runter zum Meer, wo zwischen Klippen und Wasser ein schmaler Streifen aus Schotter und Muschelsand verläuft. Es ist schon eigenartig: Das Meer ist an keinen zwei Orten gleich, und hier in Estland erlebe ich das Meer ganz anders als z.B. in Spanien: So sanft plätschern die Wellen dahin, wuchert der Wald bis an den Rand, und der Übergang von Land zu Meer beginnt schon vor der Küste und ist danach mehrfach reversibel. Die Grenze zwischen Wasser und Land ist in Estland durchlässig.
Nachdem ich also heute Tabasalu bei Sonnenlicht gesehen habe und diesen schönen Naturpark in meiner Nähe weiß und mich im Supermarkt mit weiteren Artikeln des täglichen Bedarfs versorgt habe, ist die Stimmung schon deutlich besser. Morgen werde ich die neue Schule kennenlernen und umgekehrt. Um 8 Uhr gibt es eine Versammlung der Lehrer, wo ich offiziell als Gastlehrer willkommen geheißen werde. Da bin aber mal gespannt.
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