14
Okt
2011

Abschied

Mein letzter Tag am Tabasalu Gümnaasium. Jeder Abschied enthält ein bisschen Traurigkeit, aber ich freue mich auch auf daheim, darauf, meine Lieben wieder zu sehen. Ich freue mich auf meine Schüler, auf mein Fach Physik, auf die Autonomie bei der Unterrichtsgestaltung. Und ich freue mich darauf, die in Estland gemachten Erfahrungen in meinen Unterricht einfließen zu lassen.
Gestern waren Krista Alari und ich noch Abendessen in einem Restaurant, das früher mal eine Mühle war. Sehr gute Forelle, dazu Saku-Bier. Alari ist der ICT-Administrator der Schule. Er war auch neugierig, meine Meinung über die Schule zu hören. Von ihm habe ich erfahren, dass es seit kurzem ein neues Schulunterrichtsgesetz gibt, wonach die Schulen verpflichtet sind, bis 2013 alle Klassenräume mit Beamern auszustatten. Sechzehn fehlen ihm noch, d.h. das Ziel wird voraussichtlich zumindest in Tabasalu erreicht werden.
Ich habe heute schon eine Englischstunde bei Kersti hospitiert, angeblich in einer der schlimmeren Klassen. Stimmt, die Schüler waren unruhiger und ein wenig provokanter. Von Österreich bin ich aber schlimmeres gewohnt. Meine Hochachtung vor den estnischen Lehrern für die vielen Unterrichtsstunden, die sie halten müssen, und das niedrige Gehalt, das sie dafür bekommen. Dafür machen sie wirklich einen ziemlich guten Unterricht. Aber in allen Unterrichtsstunden, die ich gesehen und selbst gehalten habe, habe ich die Klassen im Vergleich mit Österreich viel ruhiger und angenehmer erlebt. Dafür Respekt vor den österreichischen Lehrern.
Mit Kristas 6. und 8. Klasse haben wir auch noch Palatschinken gemacht. Das war recht lustig, die Schüler dieser Gruppen sind wirklich nett. Recht viel Deutsch haben wir nicht geredet, aber zumindest wissen sie jetzt glaube ich recht gut, dass Piim Milch heißt und jahu Mehl, und Eier und Salz und Marmelade und dass man in Österreich zu Pfannkuchen Palatschinken sagt und zu Aprikosen Marillen.
Abschied auch von Tamara, mit der ich mich bei allen Unterschieden doch recht gut verstanden habe. Komisch war es dann schon, aus der Schule rauszugehen und zu denken „Das war’s!“ Ich ging dann auch noch zum Strand, um mich vom Meer zu verabschieden. Es war sogar nochmal richtig sonnig am Nachmittag und ich konnte mich nur schwer von den Wellen, den Felsen und den Möwen und Enten losreißen.
Später geht es noch in ein Klavierkonzert im Schloss Kadriorg in Tallinn. Das Konzert findet aus Anlass des Jubiläums des Deutschen Lesesaals der Nationalbibliothek statt. Der Eintritt ist frei, und für mich ist das ein schöner Abschluss.
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