5
Okt
2011

Scheene Fotos

Estland hat eine schöne und intakte Natur. Ein paar der schöneren Fotos habe ich in dieser mahara-Ansicht zusammengestellt. Enjoy!

Über Estlands Schulsystem im Allgemeinen

Heute war ein recht ereignisloser Tag. Mit Kollegin S. arbeitete ich heute wesentlich besser zusammen als gestern. Gestern war ich nach der Schule noch am Gemeindeamt der Gemeinde Harku, zu der auch Tabasalu gehört. Dort konnte ich ein wenig mit dem Bereichsleiter für Bildung und Kultur plaudern, was recht interessant war.
Bevor ich darauf näher eingehe, endlich mal was über das estnische Schulsystem an sich. Die Informationen stammen von den Vorträgen, die ich am Beginn des Aufenthaltes mit den anderen Gastlehrern in der Nationalbibliothek gehört habe.
In Estland werden die Kinder mit 7 Jahren eingeschult. Davor gibt es eine Verpflichtung zu Vorschulerziehung, die meistens im Kindergarten erfolgt, die aber auch die Eltern zuhause geben können. Die Schulpflicht dauert neun Jahre oder bis der/die SchülerIn 17 Jahre alt geworden ist. Nach Abschluss der Schulpflicht können die Schüler in die obere Sekundarstufe gehen (3-jährig), oder berufsbildende bzw. Berufsschulen besuchen (ebenfalls 3-jährig).
Es gibt nur eine gemeinsame Schule für alle 7- bis 15-jährigen. Und da in manchen Schulen auch noch die obere Sekundarstufe angeboten wird, gehen viele Schüler in Estland zwölf Jahre lang in die selbe Schule. Und haben unter Umständen den selben Lehrer/die selbe Lehrerin, denn in Estland ist es möglich, die Ausbildung zur GrundschullehrerIn und zur GymnasiallehrerIn zu machen und auch als solche eingesetzt zu werden. Diese Trennung zwischen den Schulstufen und Schultypen, wie wir sie in Österreich haben, kennt man hier also nicht.
Es gibt aber auch Tendenzen, dieses Schulsystem doch ein wenig aufzutrennen. Z.B. sind öffentliche Schulen in der Regel Gesamtschulen, die alle Stufen umfassen, doch gibt es auch schon einige öffentliche Gymnasien, die nur 10.-12. Schulstufe anbieten.
Die Schulen verfügen über eine gewisse Autonomie. Es gibt zwar einen zentral vorgegebenen Lehrplan, doch die Schulen können im Rahmen dieses Lehrplans ihre eigenen Lehrpläne entwickeln und entscheiden, welche Schwerpunkte sie setzen wollen. Dies ist auch von Bedeutung im Konkurrenzkamp um SchülerInnen. Denn auch in Estland sind die Schülerzahlen rückläufig, und die Schulen kämpfen um potentielle "Kundschaft". Schulen können den Schwerpunkt auf Sprachen legen oder auf Naturwissenschaften oder auch auf Musik, Wirtschaft usw. Entscheiden müssen sich die Schüler nach der 9. Schulstufe. Das ist in etwa vergleichbar mit unserem G/RG/ORG System.
Außerdem können die Schulen selbständig einen Entwicklungsplan erstellen, über ihr Budget verfügen und ein Benotungssystem festlegen, und verfügen auch über die Personalhoheit.
Schattenseiten der Autonomie tun sich auf, wenn man etwa bei der schulautonomen Lehrplangestaltung etwas nachfragt. Die Schulen müssen zwar einen eigenen Lehrplan erstellen, extra geschulte Personen gibt es dafür aber nicht an den Schulen. Das zentrale Prüfungszentrum fungiert als Ansprechpartner, kann aber auch nicht so viel Unterstützung bieten, wie eigentlich nötig wäre.
Trotzdem scheint das System zu funktionieren. Man weiß aber nicht so genau, wieso. Dies wird gerade erforscht. Das "Bildungs-Informationssystem Estlands" hilft dabei. Dieses für alle estnischen Bildungseinrichtungen obligatorische System erfasst diverse Daten der Bildungseinrichtungen (Schülerzahlen, Schülerleistungen usw.) - von diesen Daten erhofft man sich Ansatzpunkte für zukünftige Verbesserungen.

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